Viele Hausbesitzer tauschen ihre Heizung aus, da sie Heizkosten sparen und die Umwelt schonen möchten oder weil die vorhandene Heizung veraltet ist. Bei den Heizsystemen wird zwischen fossilen und erneuerbaren Heizungsarten unterschieden. Wobei die Zukunft in den erneuerbaren Heizungsarten liegt. Sie sind energieeffizient und wirtschaftlich. Ein wichtiges Argument ist auch, dass diese Heizsysteme Ressourcen und das Klima schonen.
Inhaltsverzeichnis
Gasheizung als fossile Heizung
Eine Gasheizung arbeitet mit einem Heizkessel, in dem das Heizwasser erwärmt wird, das dann durch die Heizungsrohre in die Heizkörper gelangt, um die Räume zu erwärmen. Um das Wasser zu erwärmen, verbrennt diese Heizung dabei Gas. Abhängig von Art, Größe und Hersteller können sich die Anschaffungskosten für eine Gasheizung zwischen 7.000 und 10.000 Euro belaufen. Eine staatliche Förderung wird nicht gewährt, da es sich um ein fossiles Heizsystem handelt.
Die Effizienz des Heizsystems kann bei 100 Prozent liegen. Das bedeutet, dass aus einer Kilowattstunde Erdgas eine Kilowattstunde Wärmeenergie gewonnen wird. Die Energieeffizienz ist damit höher als z.B. bei einer Ölheizung. Gas ist mit einem CO2-Ausstoß von 200 bis 250 Gramm pro Kilowattstunde der umweltfreundlichste fossile Energieträger.
Moderne Gasheizungen verfügen über einen Brennwertkessel, der auch die Kondensationswärme des Abgases nutzt.
Zukunftsfähig ist eine Gasheizung jedoch nicht, da die Gaspreise weiterhin steigen und ab 2045 keine Gasheizungen mehr betrieben werden dürfen.

Ölheizung – ein Auslaufmodell
Vom Prinzip funktioniert die Ölheizung wie eine Gasheizung. Anstelle von Gas wird Öl verbrannt. Das Heizwasser im Kessel wird erwärmt und dann durch die Heizrohre zu den Heizkörpern geführt.
Aus einer Kilowattstunde Erdöl können 0,8 bis 0,9 Kilowattstunden Wärmeenergie gewonnen werden. Die Effizienz beträgt somit 80 bis 90 Prozent. Die Anschaffungskosten einer Ölheizung liegen abhängig von Art, Größe und Hersteller bei 12.000 bis 16.000 Euro. Eine Förderung wird nicht gewährt. Die CO2-Emission liegt bei 270 bis 300 Gramm pro Kilowattstunde Öl.
Die Preise für Heizöl steigen seit einiger Zeit kontinuierlich an, was die Nutzung von Ölheizungen zunehmend teurer macht.
Zusätzlich schreibt der Gesetzgeber vor, dass bestehende Ölheizungen bis spätestens 2045 ausgetauscht werden müssen. Damit gelten sie langfristig als nicht mehr zukunftsfähige Heizlösung, sowohl aus wirtschaftlicher als auch aus ökologischer Sicht.

Fernwärme als beliebte Heizungsart
Im Wohnungsneubau sind Fernwärmeheizungen neben der Wärmepumpe die beliebteste Heizungsart. Der Installationsaufwand für Fernwärmeheizungen ist vergleichsweise gering. Der Netzbetreiber übernimmt zudem die Wartungskosten für die Heizungsanlage.
Fernwärmeheizungen unterscheiden sich stark in ihrer Ökobilanz, abhängig vom genutzten Energieträger und der Länge der Transportwege.
In ländlichen Regionen können die Transportwege lang sein, wenn das Netz noch nicht gut ausgebaut ist.
Ähnlich wie die Fernwärme wird in manchen ländlichen Regionen bereits Nahwärme aus Biomasse genutzt. Wird Fernwärme jedoch mit fossilen Brennstoffen betrieben, kann sie mit einem hohen CO₂-Ausstoß verbunden sein. In solchen Fällen können die Emissionen mehr als 250 Gramm CO₂ pro erzeugter Kilowattstunde betragen.
Biomasse als nachhaltiges Heizsystem
Biomasse gilt als nachhaltiges Heizsystem und ist ein erneuerbarer Energieträger. Unter dem Begriff Biomasse werden alle Heizsysteme zusammengefasst, die mit organischen Stoffen als Energieträger arbeiten.
Die Energieträger können fest, flüssig oder gasförmig sein. Auch eine Holzheizung oder Pelletheizung, wie sie in Einfamilienhäusern verwendet wird, zählt zu den Biomasse-Heizsystemen. In großen Biomasseanlagen werden Energiepflanzen wie Raps oder Mais oder die Abfälle von Nutzpflanzen verheizt, um Biogas zu erzeugen.
Bei den meisten Biomasseheizungen wird die Biomasse in einer Brennkammer verbrannt. In einem Heizkessel wird das Wasser wie bei einer Gas- oder Ölheizung erhitzt und über Rohre zu den Heizkörpern geführt.

Pelletheizung als Beispiel für Biomasse-Heizung
Eine Pelletheizung als spezielle Form der Biomasse-Heizung verbrennt Holzpellets, um Wärme zu erzeugen. Die Holzpellets werden aus Holzabfällen, Stärke und Wasser hergestellt. Klimaneutral ist die Pelletheizung, wenn Holz aus klimafreundlichem Holzanbau verwendet wird.
Abhängig von der Größe und vom Hersteller liegen die Anschaffungskosten für eine Pelletheizung bei 8.000 bis 22.000 Euro. Mit Förderprogrammen können die Anschaffungskosten um bis zu 70 Prozent verringert werden. Die Effizienz beträgt 85 bis 95 Prozent.
Auch wenn bei einer Pelletheizung wie bei einer anderen Biomasse-Heizung Biomasse verbrannt wird, liegt der CO2-Ausstoß bei 0 Gramm pro Kilowattstunde.
Das ist nur dann gewährleistet, wenn es sich um Holz aus biologischem Anbau handelt. Anderenfalls ist der CO2-Ausstoß sogar höher als bei Öl und Gas, denn er kann bei ungefähr 370 Gramm pro Kilowattstunde liegen.
Die Pelletheizung zählt – wie auch andere Biomasse-Heizungen – zu den zukunftsfähigen Heizlösungen. Sie stellt eine nachhaltige Alternative zu Öl- oder Gasheizungen dar, da sie mit nachwachsenden Rohstoffen betrieben wird und zudem staatlich gefördert werden kann.
Wärmepumpe als Heizungsart der Zukunft
Im Neubau, aber auch in der Sanierung, ist die Wärmepumpe gegenwärtig die beliebteste Heizungsart. Die mit Abstand beliebteste Wärmepumpen-Art ist die Luft-Wasser-Wärmepumpe. Im Jahr 2021 wurde bei jedem dritten Neubau eine Wärmepumpe als Heizsystem verwendet.
Die Wärmepumpe ist ein ökologischer Vorreiter bei den Heizsystemen, da sie den größten Teil der Energie aus der Umgebung bezieht. Sie nutzt Umgebungswärme aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich und funktioniert nach dem umgekehrten Prinzip eines Kühlschranks.
Im Wärmepumpenkreislauf befindet sich ein Kältemittel, das die Umgebungswärme aufnimmt und stark komprimiert. Die Effizienz wird in der Regel mit der Jahresarbeitszahl (JAZ) angegeben, die das Verhältnis zwischen erzeugter Wärme und zugeführter Wärme angibt. Die Wärmepumpe ist umso effizienter, je höher die Jahresarbeitszahl ist.
Abhängig von der Jahresarbeitszahl kann die Wärmepumpe einen Wirkungsgrad von 300 bis 500 Prozent haben. Sie kann eine Kilowattstunde Strom in drei bis fünf Kilowattstunden Wärmeenergie umwandeln und ist damit die effizienteste Heizungsart und deswegen für Neubau und Sanierung sehr beliebt.
Je nach Art, Größe und Hersteller liegen die Anschaffungskosten für die Wärmepumpe bei 12.000 bis 30.000 Euro. Die Anschaffungskosten können mit staatlicher Förderung um bis zu 70 Prozent reduziert werden.
Wie es mit der Umweltbilanz einer Wärmepumpe aussieht, ist abhängig von der Stromquelle. Bei normalem Strom aus dem Netz liegt die Emission je nach Effizienz ungefähr bei 100 Gramm Kohlendioxid pro Kilowattstunde. Bei Strom aus der Photovoltaikanlage liegt die Emission bei 0 Gramm pro Kilowattstunde.
Die Wärmepumpe ist aufgrund ihrer hohen Effizienz und der guten Umweltbilanz zukunftsfähig.
Fazit: Erneuerbare Heizsysteme als nachhaltige Zukunftslösung
Während Gas- und Ölheizungen aufgrund steigender Preise, hoher CO₂-Emissionen und gesetzlicher Vorgaben keine langfristige Lösung mehr darstellen, bieten erneuerbare Heizsysteme wie Biomasseheizungen und insbesondere Wärmepumpen eine zukunftsfähige Alternative. Sie zeichnen sich durch höhere Effizienz, geringere Emissionen und staatliche Fördermöglichkeiten aus.
Damit sind erneuerbare Heizsysteme nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch wirtschaftlich die bessere Wahl für die kommenden Jahre.