Selbsthilfebücher werden von vielen belächelt, füllen jedoch die Regale fast jeder Buchhandlung dieser Welt. Doch warum ist das so? Leisten sie wirklich das, was sie versprechen, oder sind sie seelenloser Humbug? Wir sind dem Phänomen auf die Spur gegangen und zeigen, was unsere Leser vielleicht doch davon mitnehmen können.
Inhaltsverzeichnis
Was sind Selbsthilfebücher?
Selbsthilfebücher sind wie der Name schon sagt literarische Werke, die den Leser motivieren sollen „sich selbst zu helfen“. Und da liegt auch schon der Schwerpunkt: Motivation. Egal wie gut und groß ein Vorhaben doch ist, fehlt es an Motivation, wird es im Endeffekt doch nicht durchgesetzt. Genau hier greifen Motivationsbücher. Sie motivieren die Leser, ihr Leben selbst zu verändern, wie sie es wollen. Dabei spielt es keine Rolle, ob Geschäftsführer der Deutschen Bank, Buchautor oder Mitarbeiter in einem Blumenladen – jeder kann sein Leben nach eigenen Wünschen selbst gestalten und verbessern.
Die meisten Menschen befinden sich täglich in einer Unmündigkeit, die sie selbst nicht einmal begreifen.
Selbsthilfebücher wecken Leser von diesem Traum auf und zeigen, was tatsächlich in der Realität möglich ist. Gute Selbsthilfebücher liefern immer wieder Praxisbeispiele und Studienergebnisse, die die eigene Denk- und Vorstellungskraft der Leser konsequent anstacheln. Wer sich aktuell in einem Loch befindet, sollte vielleicht doch einmal zu den häufig so verpönten Werken greifen.

Wann sind Selbsthilfebücher sinnvoll?
Doch auch, wer täglich konstant Leistung erbringen muss, kann von der ratgeberischen Literatur profitieren. So zeigen Studien, dass sich Selbsthilfebücher genau da lohnen, wo man es am wenigsten erwartet: nämlich am festen Arbeitsplatz mit konstanter Belastung. Die Universität Basel fand in einer Untersuchung heraus, dass Teilnehmer, die ein Selbsthilfebuch lasen, einem deutlich niedrigeren Stressniveau ausgesetzt waren als solche die bei vergleichbaren Aufgaben keines zur Hand hatten. Nebenbei verbesserten sich auch Burnout- und Depressionssymptome. Die Auswirkungen einer einzigen Lektüre hielten bis zu drei Monate nach dem Lesen an. So konnte das Buch einen Therapeuten quasi ersetzen. Voraussetzung ist natürlich, dass man das Gelesene integriert und ernst nimmt.
Doch wie sieht es auf der anderen Seite aus? Machen Selbsthilfebücher wirklich erfolgreicher?
Grundsätzlich muss man sagen, dass noch niemand durch das Lesen eines Buches erfolgreich geworden ist. Es ist immer die Handlung, die den Unterschied macht. Doch vor der Handlung steht oft ein Gedanke. Ein Gedanke, der aus einem ungünstigen Umfeld heraus nicht entstehen würde. Selbsthilfebücher greifen genau hier. Sie zeigen uns, was möglich ist und setzen uns jemanden vor, der bereits etwas erreicht hat. Und zwar ein Buch zu schreiben. So oder so wird die Person etwas über Motivation, Durchhaltevermögen und Stressbewältigung wissen. Ist der Autor dann noch enorm erfolgreich und kann sich sympathisch ausdrücken, warum dem Ganzen dann nicht eine Chance geben? Oft reicht eine kleine Zielgebung aus, um neue Horizonte zu öffnen und sich einer ganz neuen Welt der Möglichkeiten zu stellen. Denn nichts mehr sind Selbsthilfebücher. Sie wecken in uns Potential, das sowieso schon in uns schlummert. Wer das nicht weiß, sollte besser mal zu einem Selbsthilfebuch greifen.
Daniel Kahnemann – Thinking, Fast And Slow
Kein Buch eignet sich besser, um die richtigen Entscheidungen zu treffen als „Schnelles Denken, langsames Denken“. In dem uns der Autor Daniel Kahneman zwei verschiedene Denkweisen erläutert, lernen wir unsere eigenen Verhaltensweisen und Entscheidungen genauer zu hinterfragen. Denn genau sie sind es, die uns zurückhalten oder nach vorne bringen.
Wenige Bücher bringen derart komplexes Wissen heruntergeschraubt auf ausschlaggebende Beispiele aus der modernen Psychologie und Verhaltensforschung. Das Buch zeigt, wie man Muster erkennt, umgeht und neue, gewinnbringende Verhaltensformen schöpft. Kahneman verdeutlicht, wie irrational wir als Menschen eigentlich sind und worauf genau wir mehr Acht legen sollten. Kaum ein Werk erklärt die grundlegenden Funktionsweisen der menschlichen Psyche so anschaulich und spannend. Nicht ohne Grund wurde Thinking, Fast and Slow mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet.

Tony Robbins – Das Power Prinzip
Nichts zeigt einem diese eigene innere Kraft so sehr, wie das Power Prinzip von Tony Robbins. Im bekanntesten Werk des bekanntesten Selbsthilfeautors der Welt geht es genau um das – endlich selbst zu verstehen, dass es in der eigenen Hand liegt, alles zu schaffen. Denn der Autor zeigt auf verschiedene Art und Weise das System der Autosuggestion.
Er erklärt uns, dass wir selbst es sind, die die Zügel in der Hand haben. Indem wir verstehen, wie unsere Gefühle, unsere Gedanken und unser Verhalten funktionieren, lenkt er uns spielerisch in eine Funktion, in der wir selbst auf unsere Ziele zusteuern. Hierzu nutzt der Autor Beispiele, die uns selbst und unser Potential erkennen lassen. Das Buch ist jedem zu empfehlen, der offen für eine Veränderung ist, die sein Leben für immer verbessern wird.
Dr. Nicole LePera – Heile dich selbst
Den therapeutischen Aspekt von Selbsthilfebüchern hat in den letzten Jahren niemand so gut erfasst wie Dr. Nicole LePera. Auf Instagram bekannt als The Holistic Psychologist zeigt sie ihren Lesern wie man sich seinen eigenen Dämonen stellt. Denn sie sind immer da – beachten wir sie nicht, erscheinen sie uns als Depressionen, Selbstzweifel und Verhaltensstörungen.
Gerade, wer sich immer wieder zu alten Mustern hingezogen fühlt, kann von „Heile dich selbst“ enorm profitieren.
Steckt man häufig in einem Loch, so sind oft unbehandelte Traumata schuld, an die sich die Autorin langsam aber mit dem nötigen Ernst herantastet.
Fazit
Selbsthilfebücher sind weit mehr als monetär orientierter Humbug. Sie helfen Millionen von Menschen, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen, Anstöße zu finden und glücklich und erfolgreich zu werden. Jeder wird für sich selbst das ein oder andere Werk finden, von dem er selbst sagen kann, dass es sein Leben verändert hat.