Feng Shui ist eine jahrtausendealte asiatische Weisheit, die auch im Westen viel Anhang findet. Sie soll eine harmonische Raumgestaltung ermöglichen und das eigene Heim zu einer Oase der Ruhe und des Friedens machen. Dabei beruft sie sich auf die Prinzipien des Ying und Yang und der fünf Elemente. Wir zeigen, was hinter dem Einrichtungs-Konzept steckt und wie man den Wohnraum einfach nach dem Feng Shui gestaltet.
Inhaltsverzeichnis
Was ist Feng Shui?
Feng Shui entspringt dem chinesischen Daoismus. Ziel ist es, Harmonie zwischen den Menschen und ihrer Umgebung herzustellen. Diese wird durch eine besondere Gestaltung der Wohnräume möglich. Die Lehre beruft sich auf verschiedene Ansichten. Sie geht davon aus, dass durch alles Energie fließt. Das ist als Qi bekannt. Die Architektur wird nun so gewählt, dass sich das Qi an günstigen Stellen ansammeln kann. Hier geht man von Yin und Yang aus. Letzteres wird in aktiven Bereichen wie Arbeits- und Wohnzimmer angesiedelt. Den Gegenpart übernimmt Yin und kommt ins Schlafzimmer, wo es einen Ort der Ruhe bilden soll. Beim Feng Shui wird jedes Zimmer auf seine Funktion abgestimmt. Zeitgleich wird die Anordnung der Möbel harmonisch gestaltet, um das Qi ideal fließen zu lassen.
Zur genauen Abstimmung der Energie wird sich auf die fünf Elemente berufen: Erde, Metall, Wasser, Holz und Feuer.
Metall ist ein kleines, Wasser ein großes Yin; Feuer ein großes und Holz ein kleines Yang. Die Erde gilt als neutral. Wer die Elemente richtig für sich nutzt, ermöglicht den optimalen Energiefluss. Eine weitere Rolle spielen die Farbe, Formen, Größen sowie der Klang der Objekte. Durch das Einbringen und Anordnen von bestimmten Gegenständen wird ein zusätzlicher Ausgleich erzielt.

Das Feng Shui Schlafzimmer
Der Raum, bei dem man laut den Feng Shui-Gelehrten am meisten falsch machen kann, ist das Schlafzimmer. Es soll ein Ort der Ruhe und Erholung sein, und garantiert den lebenswichtigen Schlaf. „Ein Schlafzimmer ist ein Raum des Vertrauens, der Intimität und Partnerschaft. Es sollte Sicherheit und Ruhe ausstrahlen.“ so Feng Shui-Expertin Bettina Kohl. Am wichtigsten ist die Positionierung des Bettes. Grundsätzlich sollte das Kopfende einen soliden Rücken tragen; also an einer stabilen Wand anliegen. Das Bett darf nicht zwischen Tür und Fenster platziert werden – entstehen würde sonst eine Energie-Autobahn, die den Schlaf stören kann. Ist das nicht anders möglich, helfen Trennwände. Zudem sollten die Füße nie zur Türe zeigen. Dadurch ergäbe sich die sogenannte Sargposition, die katastrophal für das Wohlbefinden sein kann. Zudem sollte die Tür immer sichtbar sein, wenn man sich auf dem Bett aufrichtet.
Dachschrägen gelten als aktive Energieträger, die den Schlaf behindern.
Das kann jedoch ausgeglichen werden. Holz und dunkle Möbel erden und gleichen das aktive Qi aus. Die Gegenstände sollten jedoch zu nicht groß sein. Im Schlafzimmer gilt: Weniger ist mehr. Das einzig große Objekt darf das Bett sein. Die weiteren Möbel, wie der Beistelltisch, sind eher unauffälliger und zurückhaltend. Auch die Form ist entscheidend. Am besten eignen sich Objekte mit weichen Kanten, die einen ruhigen Energiefluss möglich machen. Zudem sollte man Spiegel vermeiden und Objekte nie lose und ungeordnet im Raum liegen lassen.
Eine weitere Rolle spielen Farben. Im Schlafraum sollten zu grelle oder starke Farben besser unterlassen werden. Die Farbgestaltung sollte einheitlich und harmonisch sein. Ruhe können Blau und leichte Grüntöne ausstrahlen. Braun kann erden, sollte jedoch mit Bedacht eingesetzt werden, da es schnell zu bedrückend wird. Eine rein weiße Gestaltung kann zu steril wirken; Rot sollte man generell vermeiden.

Das Feng Shui Wohnzimmer
Um das Wohnzimmer für sich und seine Gäste einladend zu gestalten, sollte es positiv, stimmungsvoll und harmonisch sein. Als Herzstück des Zuhauses verdient es besondere Aufmerksamkeit und darf auch aktive Energie auf sich ziehen. Für gewöhnlich nimmt es den größten Teil der Wohnfläche ein und ist am ausdrucksvollsten. Dabei darf es nicht zu überladen wirken – zu viele Objekte und Möbel stören den Energiefluss und führen zu Blockaden und Ungleichgewichten. Die wichtigste Sitzfläche und alle Schränke sollten mit dem Rücken zur Wand stehen.
Die Mitte des Raumes bleibt frei und wird höchstens mit einem Teppich bedeckt.
Dadurch kann sich das Qi frei im Raum ausbreiten. Sofa und Sessel sollten in einer rechteckigen Form zueinander angeordnet sein. Dabei gilt es auch hier kräftige Farben zu vermeiden. Beige, Braun und Grün eignen sich besonders, da sie das Wohnzimmer erden und für mehr Entspannung sorgen.
Spiegel sind erwünscht, da sie Licht reflektieren und den Raum vergrößern. Jedoch sollten sie nicht auf Türen oder Treppen zeigen – empfehlenswert sind schöne Objekte wie Pflanzen, Bilder oder Brunnen. Ebenso sollte der Sitzbereich nicht reflektiert werden, da das den Gesprächsfluss hindern könnte. Alle persönlichen Objekte im Raum sollen das Wohlbefinden steigern und willkommene Erinnerungen wecken.
Das Feng Shui Arbeitszimmer
Das Feng Shui-Arbeitszimmer steht für Erfolg. Hier ist es wichtig, aktivierendes Qi zu sammeln, ohne die Energien dabei zu überladen. Im Rücken des Schreibtisches liegt eine geschlossene Wand. Genauso sollte der Schreibtisch nicht auf eine zu große, leere Stelle ausgerichtet sein. So hat man sprichwörtlich ein Brett vor dem Kopf, und die Kreativität wird blockiert. Geeignet sind Fenster in Sichtweite des Sitzplatzes.
Ähnlich wie im Schlafzimmer sollte der Schreibtisch nicht zwischen Tür und Fenster liegen. Wohl an keinem Ort ist die Beleuchtung so wichtig, wie im eigenen Büro. Dabei sollte es so viel Tageslicht wie möglich auffangen. Anders als bei den Yin-Zimmern eignet sich ein helles Weiß zur Aktivierung und Förderung der Konzentrationsfähigkeit.
Fazit
Feng Shui ist eine gestalterische Lehre, die praktische Tipps zur Einrichtung liefert. Wer die Prinzipien von Yin und Yang für sich nutzt, schafft sich mit ein wenig Aufwand das perfekte Zuhause.