Wirtschaft

Existenzgründung in der Gastronomie – Tipps für den Einstieg

Existenzgründung in der GastronomieExistenzgründung in der Gastronomie – Tipps für den Einstieg - Bild: © Robert Kneschke #307819423 – stock.adobe.com

Wer darüber nachdenkt, ein eigenes Restaurant zu eröffnen, braucht eine klare Strategie und Durchhaltevermögen. Jede Existenzgründung erfordert Disziplin und eine kluge Herangehensweise. Im Gaststättengewerbe gibt es viele Herausforderungen, darum sollten Sie sich intensiv mit den verschiedenen Themen befassen. Standort, Räumlichkeiten sowie rechtliche Anforderungen sind wichtige Faktoren bei der Planung.
Mit einer genauen Marktanalyse gelingt es Ihnen, sich auf die Zielgruppe zu fokussieren und ein geeignetes Gastronomiekonzept zu entwickeln.

Voraussetzungen für die Restauranteröffnung

Ob es eine Bar sein soll, ein klassisches Restaurant oder ein Eiscafé: In der Gastronomiebranche ist eine spezifische Gründerberatung sinnvoll, vor allem für Quereinsteiger. So erfahren Sie, ob Ihre Vorstellungen realistisch sind und welche Möglichkeiten Sie haben.

Eventuell ist es sicherer, bei einem Franchise-Unternehmen mitzumachen. Dafür haben Sie in einem eigenen Betrieb mehr Freiräume.

Im Rahmen einer professionellen Beratung erhalten Sie kompetente Unterstützung auf dem Weg in die gastronomische Selbständigkeit.
Die folgende Auflistung zeigt, welche Punkte besonders wichtig sind.

  • Die formalen Voraussetzungen beziehen sich auf Fragen zum Gewerberecht und zur Gewerbeanmeldung.
  • Eine persönliche Qualifikation im gastronomischen oder kaufmännischen Bereich ist sehr nützlich. Sie sollten sich zumindest einen Überblick über das Basis-Fachwissen verschaffen.
  • Die Geschäftsidee ist das Fundament Ihres Unternehmenskonzepts, das im Optimalfall einzigartig und gut nachvollziehbar ist.
  • Im Businessplan sind alle wichtigen Zahlen enthalten, von einmaligen Investitionen bis zu laufenden Betriebskosten.
  • Mit dem Businessplan für Existenzgründer führen Sie Finanzierungsgespräche bei der Bank oder einem anderen Geldgeber.
  • Die Frage nach der Rechtsform – UG oder GmbH – beeinflusst die Haftung.
  • In der Gastronomie sind bestimmte Versicherungen Pflicht.
  • Schon vor der ersten Steuererklärung als Gastronom lohnt sich ein Termin beim Steuerberater. Bei vielen Steuerberatern erhalten Sie auch eine Existenzgründungsberatung.
Voraussetzungen für die Restauranteröffnung
Voraussetzungen für die Restauranteröffnung – Bild: © Hihitetlin #511237516 – stock.adobe.com

Unverzichtbar – der Businessplan für die Gastronomie

Bevor Sie Ihre eigene Gaststätte eröffnen können, ist viel Feinarbeit nötig. Zu den wichtigsten Dokumenten gehört der Businessplan. Mit einem tragfähigen Plan können Sie eine Finanzierung beantragen und gute Konditionen verhandeln.

Der Business- und Finanzplan beinhaltet alle relevanten Daten und Fakten. Im Mittelpunkt stehen die Ziele Ihres Unternehmens und die Realisierung. Abhängig davon, an welchem Punkt Sie stehen, führen Sie die bisherigen Aktivitäten zur Existenzgründung auf und legen einen Zeitplan vor.
So bekommt die Geschäftsidee mehr Struktur. Wichtig ist, dass Sie bei der Prognose realistisch bleiben. So können Sie den potenziellen Finanzierungsanbietern alle Zahlen gut erklären.

Wichtige Elemente des Businessplans:

  • Genaue Beschreibung Ihres Angebots mit Alleinstellungsmerkmal,
  • Vorstellung des Gründerteams,
  • Auswahl der geeigneten Rechtsform,
  • Analyse des Marktes, der Zielgruppe und der Konkurrenzsituation,
  • Ableitung der individuellen Preisstrategie,
  • Präsentation von Marketingmaßnahmen,
  • Berechnung des erforderlichen Startkapitals,
  • Kalkulation der Finanzen und ggf. Fördermittel.

Ein solider Finanzplan berücksichtigt nicht nur die einmaligen Kosten für Umbaumaßnahmen und die Anschaffung der Einrichtung. Er enthält auch die regelmäßig anfallenden Betriebskosten für Miete, Strom und Abnahmeverträge. Prüfen Sie, ob Sie an alles gedacht haben. Gastronomiebedarf, Personalkosten und Werbeaktionen – gerade in der Startphase sind die Ausgaben deutlich höher als die Einnahmen.

Businessplan für die Gastronomie
Unverzichtbar – der Businessplan für die Gastronomie – Bild: © baranq #410162819 – stock.adobe.com

Rechtliche Voraussetzungen in der Gastronomie

In der Gastronomie gelten strikte Richtlinien, die Sie als Wirt einhalten müssen. Sie können zwar als Quereinsteiger Gastronom werden, doch die gesetzlichen Vorgaben sind unbedingt zu berücksichtigen.

Daher sollten Sie sich schon frühzeitig mit den Regularien vertraut machen.

Unter anderem müssen Sie Ihren Betrieb beim Gewerbe- und Finanzamt anmelden. Auch weitere Behördengänge sind erforderlich. Bestimmte Dinge können Sie schon in der Gründungsphase erledigen, doch andere spielen erst im späteren Betrieb eine Rolle.

Hier erhalten Sie einen kleinen Überblick über rechtliche Vorgaben für die Gastronomiebranche:

  • Beim Gewerbe- oder Ordnungsamt beantragen Sie eine Gaststättenerlaubnis bzw. Konzession.
  • Für gastronomische Betriebe gelten strenge Vorschriften bezüglich der Räumlichkeiten. Wenn Sie unsicher sind, ob sich das Objekt für eine Gaststätte eignet, fragen Sie bei der Gewerbeaufsicht nach.
  • Bevor Sie bauliche Veränderungen vornehmen, ist eine Zustimmung vom verantwortlichen Bauamt nötig.
  • Viele Arbeiten im gastronomischen Bereich erfordern die Vorlage eines Gesundheitszeugnisses. Als Chef sollten Sie Ihr Team außerdem auf die strengen Hygieneregeln in der Gastronomie hinweisen.
  • Für Sportübertragungen oder Musik in der Gaststätte brauchen Sie eine entsprechende Genehmigung. Für Privatsender, GEZ und/oder GEMA fallen Gebühren an.

Den Gastronomiebetrieb eröffnen

Nach der minutiösen Planung und der Finanzierungszusage bereiten Sie Ihre Gaststätte auf die Eröffnung vor. Ein geschicktes Marketing sorgt dafür, dass Sie die richtigen Gäste ansprechen: Das ist ein erster wichtiger Schritt zum Erfolg. Ob Sie mit Flyern werben oder die sozialen Medien nutzen, hängt vom Gastronomie-Konzept und von der Zielgruppe ab.

Mit regelmäßigen Aktionen halten Sie die Stammgäste bei Laune und locken Neukunden an. Damit sich die Gäste wohlfühlen, sollten Sie nicht zu viele Tische und Stühle aufstellen. Auch das Personal freut sich über etwas Bewegungsspielraum.
Denken Sie nicht nur an den Gastraum, sondern auch an die Sanitäranlagen und natürlich an das Herzstück der Gastronomie: die Küche. Moderne Geräte und Sauberkeit haben immer oberste Priorität.

Mit dem Feedback der Kunden und eigenen Inspirationen können Sie Ihr Restaurant oder Ihren Club weiterentwickeln. Experimente mit neuen Rezepten oder eine Spezialisierung auf bestimmte Getränke verhelfen Ihnen möglicherweise zu einem noch stärkeren Alleinstellungsmerkmal.