Wenn Sie im sozialen Bereich arbeiten oder sich als Aktivist für Menschen einsetzen deren Stimmen nicht gehört werde, dann kann das mitunter sehr anstrengend und anspruchsvoll sein. Gerade Mitarbeiter in sozialen Berufen, zu denen Aktivisten zählen, entwickeln schneller ein Burnout oder andere psychische Gesundheitsprobleme.
Damit Sie weiterhin anderen Menschen helfen können (auf welche Art auch immer) ist es wichtig, dass Ihre eigene geistige Gesundheit erhalten bleibt. Aber wie soll das gehen?
Inhaltsverzeichnis
Die Bedeutung von Grenzen
Ein wesentlicher Teil der Aufrechterhaltung einer gesunden Beziehung zwischen Ihnen und Ihrer Arbeit besteht darin, eine Reihe von Grenzen zu ziehen. Wenn Ihnen zum Beispiel ein Fall oder ein Projekt zu nahe geht und Sie diese Sorgen mit nach Hause nehmen, dann müssen Sie entscheiden, ob Sie diese Sache von Ihrem privaten Leben trennen können oder nicht.
Wenn Sie das Gefühl haben, dass es auch nur eine geringe Chance gibt, dass sich etwas negativ auf Ihre Gesundheit auswirkt, sollten Sie eine Grenze ziehen und dieses Projekt jemand anderem übergeben.
Grenzen fungieren auch als eine Art Stop-and-Go-Mechanismus. Wenn Ihr Körper Ihnen Signale sendet, die widersprüchlich zu Ihren Handlungen stehen, dann sollten Sie eine Pause einlegen. Hören Sie auf die Bedürfnisse Ihres Körpers, denn Ihr Wohlbefinden ist auch für Ihren Beruf von entscheidender Bedeutung. Überstrapazieren Sie Ihre Kräfte, sind Sie nicht mehr in Balance und drohen unter dem Berg von Aufgaben und schwierigen Situationen zu erdrücken.
Hilfe ist keine Einbahnstraße
Auch jede noch so große Bemühung hat durchaus ihre Grenzen. Während Sie sich für die Bedürfnisse anderer einsetzen, sollten Sie auch für sich selbst eintreten. Erinnern Sie sich daran, dass es okay ist, Hilfe anzunehmen. Schließlich leben Sie das jeden Tag vor – nur eben in die andere Richtung.
Anderen helfen ist sehr lobenswert und mutig, selber Hilfe anzunehmen kann aber noch viel mutiger sein. Zu wissen, dass Sie Ihre (psychischen) Probleme nicht immer nur für sich behalten müssen, kann Ihnen eine große Last abnehmen.
Sie müssen nicht zwangsläufig von Ihren eigenen Problemen berichten, um sich besser zu fühlen. Es kann auch schon helfen, von Ihren Erfahrungen bei der Arbeit zu erzählen (natürlich anonym und nur soweit es Ihr Kodex zulässt). Es kann unbeschreiblich gut tun, wenn sie anderen Menschen an schwierigen Situationen oder Sorgen teilhaben zu lassen.
Selbstpflege ist der Schlüssel
Sie sollten verstehen, wie wichtig Selbstpflege für den erhalt der geistigen Gesundheit ist. Wenn Sie sich um sich selbst kümmern, können Sie sich von Ihrer Arbeit erholen und auf Ihre eigenen Bedürfnisse eingehen – ganz ohne Ablenkung. Einfache Tätigkeiten und Entspannungstechniken, wie lange Duschen, Kerzen anzünden, ein gutes Buch lesen, Meditationsübungen, Yoga oder ein Entzug von sozialen Medien oder dem Handy gehören zu einer optimalen Selbstpflege dazu.
Es gibt keine festgelegte Möglichkeit, viel mehr gibt es viele verschiedene Methoden, wie Sie sich um Ihre psychische Verfassung kümmern können.
Auf welche Weise Sie sich am besten entspannen und abschalten können, ist dabei ganz Ihnen selbst überlassen. Es ist völlig normal, schlechte Tage auf der Arbeit zu haben – denken Sie nur immer daran, dass diese nicht ewig andauern werden.
Besser Fortschritt als Perfektion!
Wenn Sie perfektionistisch veranlagt sind, dann sind Sie laut Forschung in größerer Gefahr auszubrennen. Wenn Sie Ihre Ziele zu hochstecken, werden Sie mit dem Ergebnis nie zufrieden sein. Sie werden sich zunehmend überfordert fühlen und gleichzeitig Anerkennung vermissen.
Wenn Sie nach Perfektion streben und hohe Standards setzen, macht Sie das nicht per se psychisch krank. Entscheidend ist jedoch, wie Sie mit Misserfolgen umgehen. Nicht schwarz-weiß zu denken, also eben nicht „wenn ich dabei versage, versage ich bei allem“, hilft Ihnen dabei, Perfektionismus in einem gesunden Maß zu leben.
Versuchen Sie sich auch regelmäßig auf den Fortschritt zu konzentrieren, anstatt das Ergebnis perfekt machen zu wollen. Gerade bei der Arbeit mit Menschen sind Fortschritte sehr wichtig, oft viel wichtiger als Perfektion!