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Wie funktioniert der Teilverkauf einer Immobilie?

Teilverkauf einer ImmobilieWie funktioniert der Teilverkauf einer Immobilie? – Bild: © Andrii Yalanskyi #308904113 – stock.adobe.com

Immobilien legen hierzulande über viele Jahre hinweg zumeist deutlich an Wert zu. Entscheiden sich Immobilienbesitzer für einen Teilverkauf, können sie einen Teil Ihres Hab und Guts verkaufen, ohne aus dem eigenen Zuhause ausziehen zu müssen.
Doch der Teilverkauf ist mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen verbunden.

Was ist ein Teilverkauf einer Immobilie?

Immobilien-Teilverkäufe ermöglichen es Besitzern von Häusern oder Wohnungen, finanziell von der eigens bewohnten Immobilie zu profitieren. Allerdings geht ein Teilverkauf niemals mit einer kompletten Veräußerung des Eigenheims, sondern nur mit einem prozentualen Anteil einher.

Durch den Teilerwerb werden Käufer zu sogenannten stillen Miteigentümern am jeweiligen Objekt und erhalten im Gegenzug ein monatliches Nutzungsentgelt.

Deshalb können Teilkäufer weiterhin in den eigenen vier Wänden leben, die Häuser und Wohnungen nutzen oder die Immobilie im Bedarfsfall sogar vermieten. Auf diese Weise profitieren Immobilienbesitzer vom Nießbrauchsrecht, das schriftlich im Grundbuch festgehalten wird. Für einen Immobilien-Teilverkauf mit der Volksbank oder jedem anderen Anbieter gilt, dass maximal die Hälfte eines Hauses oder einer Eigentumswohnung an die Teilkäufer veräußert wird.

Von eigener Immobilie profitieren
Immobilien-Teilverkäufe ermöglichen es Besitzern von Häusern oder Wohnungen, finanziell von der eigens bewohnten Immobilie zu profitieren – Bild: © PIC SNIPE #256802274 – stock.adobe.com

Wie läuft ein Teilverkauf ab?

Ein Teilverkauf einer Immobilie vollzieht sich in mehreren Schritten. Nach Erstellung eines kostenfreien unverbindlichen Angebots sowie einer ausführlichen Beratung legen Immobilienbesitzer und Teilkäufer fest, wie hoch der zu veräußernde Anteil des Eigenheims sein soll. Hierbei gilt, dass die Wunschauszahlung mindestens 100.000 Euro betragen und höchstens 50 Prozent der Immobilie in fremden Besitz übergehen dürfen.
Demzufolge muss das Objekt einen Marktwert von mindestens 200.000 Euro aufweisen.

Stimmen Immobilienbesitzer auf Basis des Angebots einem Teilverkauf zu, analysieren unabhängige und zertifizierte Gutachter den Marktwert des Eigenheims. Einigen sich beide Parteien auf eine Teilkaufsumme, schließt sich eine Beurkundung des Vorgangs beim Notar an. Die Juristen kümmern sich um eine Eintragung des Nießbrauchsrechts im Grundbuch. Nach einer Beglaubigung durch den Notar folgt eine Überweisung der vereinbarten Summe auf das Konto des Teilverkäufers.

Marktwert des Eigenheims
Stimmen Immobilienbesitzer auf Basis des Angebots einem Teilverkauf zu, analysieren unabhängige und zertifizierte Gutachter den Marktwert des Eigenheims – Bild: © gopixa #175964737 – stock.adobe.com

Kosten eines Immobilien-Teilverkaufs

Der Teilverkauf einer Immobilie verursacht Kosten. Beispielsweise sind Immobilienbesitzer nach dem Teilverkauf dazu verpflichtet, an die stillen Teilhaber ein monatliches Nutzungsentgelt zu entrichten.
Je nach Teilkäufer variieren die Kosten für das Nutzungsentgelt.

Im Regelfall legen beide Parteien vertraglich fest, dass Teilverkäufer etwaig anfallende Instandhaltungskosten allein übernehmen müssen.

Deshalb sollten Teilverkäufer Kosten für Maßnahmen wie Reparaturen oder Sanierungen finanziell einplanen. Einige Teilkäufer stellen zudem ein Durchführungsentgelt in Rechnung. Gebühren für einen Immobilien-Teilverkauf belaufen sich auf 3,5 bis 5,5 Prozent.

Für wen ist ein Teilverkauf besonders gut geeignet?

Immobilien-Teilverkäufe eignen sich in erster Linie für ältere Immobilienbesitzer. In den meisten Fällen sind Teilverkäufer Personen ab 55 Jahren, die ihr Eigenheim bereits abbezahlt haben und kurz vorm Rentenalter stehen. Ist davon auszugehen, dass sich der Wert der Objekte in den folgenden Jahren deutlich erhöhen wird, ist ein Teilverkauf ebenfalls eine beliebte Alternative zum Komplettverkauf mit Auszug.
Schließlich können Teilverkäufer auch nach der Veräußerung zukünftig in den eigenen vier Wänden wohnen und zusätzlich von zukünftigen Wertsteigerungen profitieren. Die überwiesenen Beträge nutzen Senioren in dem Fall häufig, um sich im Rentenalter lang gehegte Wünsche zu erfüllen oder umfassende Sanierungsmaßnahmen am Eigenheim durchzuführen.

Teilverkäufer meist Personen ab 55 Jahren
In den meisten Fällen sind Teilverkäufer Personen ab 55 Jahren, die ihr Eigenheim bereits abbezahlt haben und kurz vorm Rentenalter stehen – Bild: © leszekglasner #278545655 – stock.adobe.com

Immobilien-Teilverkauf: Worauf achten?

Der Teilverkauf einer Immobilie geht mit unterschiedlichen formellen Aspekten einher. Beispielsweise sind Teilverkäufe für Eigenheimbesitzer nur dann lukrativ, wenn sich Immobilienbesitzer im Vorfeld umfassend beraten lassen und Gutachter eine realistische Einschätzung des Marktwerts vornehmen.

Außerdem sollten sich alle Beteiligten von Anfang an auf eine exakte Höhe der Nutzungsentgelte einigen. Die sogenannte Wertentwicklungsklausel nimmt eine Schlüsselrolle ein. Von dieser Klausel ist die Rede, wenn langfristige Zahlungen individuell an die Preisentwicklung angepasst werden.
Mit dieser Prozedur sichern sich alle Beteiligten ab, dass Gläubiger auch zukünftig die Geldbeträge erhalten, die in ihrem Wert dem ursprünglich festgelegten Geldbetrag entsprechen. Zugleich sollten alle Beteiligten explizit klären, auf welche Rechte die Teilkäufer bestehen und welche Gebühren diese einfordern, falls die Objekte zu einem späteren Zeitpunkt komplett verkauft werden.