Gesundheit

Die wichtigsten Nährstoffe für die Schwangerschaft im Überblick

Nährstoffe in der SchwangerschaftDie wichtigsten Nährstoffe für die Schwangerschaft im Überblick – Bild: © lordn #363675985 – stock.adobe.com

In der Schwangerschaft steigt der Bedarf an Vitaminen, Spurenelementen und Mineralien. Es ist sehr wichtig, dass enorm darauf geachtet wird und dies auch kontrolliert wird. Häufig sind in Lebensmitteln nur kleine Mengen enthalten, die für eine Schwangere nicht ausreichend sind. Besonders für vegane oder vegetarische schwangere Frauen ist es sehr wichtig auf eine ausreichende Zufuhr von Mikronährstoffen zu achten.

Wichtige Nährstoffe während der Schwangerschaft

Hier sind einmal einige Nährstoffe gelistet, die während der Schwangerschaft sehr wichtig sind:

  • Eisen
  • Jod
  • Folsäure
  • LCP (DHA)
  • Calcium
  • Vitamin B12

Sind Präparate zur Ergänzung zwingend notwendig?

Da in der Schwangerschaft mehr Bedarf an Nährstoffen besteht, ist es meistens nicht möglich dem Anspruch gerecht zu werden durch die Nahrung. Oft verliert man an stressigen Tagen den Überblick oder schläft viel, da in der Schwangerschaft oft die Müdigkeit steigt, wodurch man dem Bedarf nicht gerecht werden kann.

Daher wird oftmals von Ärzten ein Nahrungsergänzungsmittel empfohlen. Es gibt spezielle Nahrungsergänzungsmittel, die für Schwangere ausgerichtet sind.

Trotzdem ersetzen diese Präparate nicht unsere Nahrung, es ist lediglich eine Ergänzung, die nicht ausschließlich verwendet werden sollte. Es ist dennoch wichtig genug frisches Obst und Gemüse zu sich zu nehmen.

Nahrungsergänzungsmittel während der Schwangerschaft
Da in der Schwangerschaft mehr Bedarf an Nährstoffen besteht, ist es meistens nicht möglich dem Anspruch gerecht zu werden durch die Nahrung – Bild: © gpointstudio #206827474 – stock.adobe.com

Weshalb ist Folsäure so wichtig während der Schwangerschaft?

Man nennt es auch das Schwangerschaftsvitamin und es gehört der B-Vitamin Familie an. Folsäure ist wichtig für die Zellneubildung, Zellteilung und dem Aufbau von Gewebe.

Ca. 400 µg Folsäure sollten zusätzlich in Form eines Präparates zu sich genommen werden. Insbesondere in den ersten Schwangerschaftswochen ist es sehr wichtig darauf zu achten, denn das Risiko von Schäden und Fehlbildungen kann so verringert werden. Die natürliche Bezeichnung für das wasserlösliche B-Vitamin ist „Folat“. Die synthetisch hergestellte Form wird „Folsäure“ genannt.
Folat kommt in vielen Lebensmitteln vor, wie zum Beispiel Spinat, Spargel, Vollkornbrot und Eigelb. Der Bedarf ist allerdings höher (fast doppelt so viel)bei Schwangeren und Frauen mit Kinderwunsch. Die Kosten werden eventuell auch von der Krankenkasse übernommen. Schon bei der Planung schwanger werden zu wollen, sollte man Folsäure-Präparate einnehmen, am Besten mindestens ein Monat davor und während des ersten Drittels der Schwangerschaft.

Diese Lebensmittel enthalten Folat:

  • Linsen
  • Bohnen
  • Erbsen
  • Kichererbsen
  • Vollkornprodukte
  • Nüsse
  • Erdbeeren
  • Himbeeren
  • Orangen
  • Bananen
  • Milchprodukte
  • Sauerkraut
  • Fenchel
  • Brokkoli
  • Spinat
Folsäure während der Schwangerschaft
Folsäure ist wichtig für die Zellneubildung, Zellteilung und dem Aufbau von Gewebe – Bild: © bit24 #299873749 – stock.adobe.com

Weshalb ist Eisen in einer Schwangerschaft so wichtig?

Eisen ist im Körper für einen reibungslosen Sauerstofftransport im Blut verantwortlich. Das Blutvolumen steigt während einer Schwangerschaft an, da für den kindlichen Kreislauf Blut bereitgestellt wird. Daher hat man in der Schwangerschaft einen höheren Eisenbedarf. Normalerweise hat man einen Bedarf von 15 Milligramm pro Tag, in der Schwangerschaft verdoppelt sich der Bedarf. Ob der Bedarf gedeckt ist, wird bei den Vorsorgeuntersuchungen geprüft.

Bei veganer Ernährung oder bei geringen bis gar keinem Fleischkonsum, sollte man besonders aus den Eisenwert achten und mit seiner Frauenärztin/ seinem Frauenarzt Rücksprache halten.

Aus tierischen Lebensmittel kann Eisen wesentlich besser aufgenommen werden, als aus pflanzlichen Lebensmitteln. Fleisch ist daher ein wichtiger Bestandteil der Ernährung während einer Schwangerschaft. Pflanzliches Eisen muss erst umgewandelt werden, damit es ins Blut gelangen kann. Aus Fleisch können etwa 20 Prozent verwertet werden.

Lebensmittel, die eisenreich sind

  • Salat
  • Getrocknete Feigen und Aprikosen
  • Sesam
  • Vollkornprodukte
  • Haferflocken
  • Grünes Gemüse
  • Rote Beete
  • Sauerkraut

Die Eisenaufnahme aus pflanzlichen Produkten kann durch Vitamin C verbessert werden!

Mit Eisen angereicherte Fruchtsäfte oder ein Orangensaft morgens zum Frühstück, kann schon viel Erfolg bringen und den Eisenbedarf besser decken.

Kaffee und schwarzer Tee hemmen die Eisenaufnahme!

Auf Kaffee und Tee sollte am Besten zum oder nach dem Essen verzichtet werden. Das sollte lieber auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden. Das kann zur Verwirrung führen, wenn man eigentlich auf eine ausreichende Eisenzufuhr achtet und nicht weiß oder bemerkt, dass es durch diese Getränke gehemmt wird. Das Eisen wird vom Kaffee oder schwarzem Tee sehr fest an sich gebunden, dadurch wird es vom Darm direkt wieder ausgeschieden.

Vegetarier/innen und Veganer/innen sollten regelmäßig über eine Blutuntersuchung ihren Nährstoffstatus überprüfen lassen und ggf. Präparate, die Eisen enthalten zu sich nehmen.
Die Eisenpräparate sollten nicht auf nüchternen Magen zu sich genommen werden. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass man mehr Ballaststoffe zu sich nimmt, um Verstopfungen vorzubeugen.

Eisen in einer Schwangerschaft
Eisen ist im Körper für einen reibungslosen Sauerstofftransport im Blut verantwortlich – Bild: © Yaruniv-Studio #265937056 – stock.adobe.com

Zu viel Eisen ist auch nicht gut!

Zu viel Eisen im Körper ist ebenso schädlich, wie zu wenig. Daher ist eine Abklärung bei seiner Ärztin/ seinem Arzt dringend notwendig!

Eine ausreichende Jodzufuhr

Jod ist verantwortlich für die Produktion von Schilddrüsenhormonen und ein essenzielles Spurenelement. Das zentrale Nervensystem des Babys wird bei der Entwicklung unterstützt durch diese Schilddrüsenhormone. Daher ist der Bedarf an Jod während einer Schwangerschaft ebenfalls erhöht.

Wenn man also gerne Fisch isst, sollte man mindestens ein bis zwei Fischgerichte pro Woche einplanen.

Über die Nahrung kann allerdings meistens nicht der erforderliche Bedarf gedeckt werden, daher ist hier auch eine zusätzliche Einnahme von einem Jod-Präparat zu empfehlen.

Was kann man einem Mangel von Vitaminen passieren?

Natürlich ist es nicht schlimm mal die empfohlene Dosis nicht erreicht zu haben, vieles kann ausgeglichen werden. Wenn es an einem Tag mal nicht so gelingt darauf zu achten, kann man in Form von Präparaten nachhelfen. Wichtig ist es jedoch die ausreichende Zufuhr im Auge zu behalten und nicht den Überblick zu verlieren oder sie sogar zu vernachlässigen.

Vitamin B6-Mangel

Haut-, Augen- und Nervenschäden Folsäuremangel: Fehlentwicklungen, vor allem des zentralen Nervensystems (Spina bifida – offener Rücken)

Vitamin B12-Mangel

Beeinträchtigung der kindlichen Hirnfunktion Vitamin D- Mangel: Risiko für eine Frühgeburt.

Achtung: Zu viel Vitamin D kann ebenso große Risiken mit sich bringen. Es sollte nur zusätzlich nach ärztlicher Abklärung zu sich genommen werden. Zu viel Vitamin D könnte eine Fehlgeburt verursachen.

Fazit

Ein Mangel an Vitaminen sollte ernst genommen werden während einer Schwangerschaft und nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Es kann schwere Folgen für das ungeborene Kind haben, wenn nicht ausreichend darauf geachtet wird.
Es ist wichtig, dass regelmäßig von seinem Arzt/ seiner Ärztin eine Blutuntersuchung durchgeführt wird, um Mängel anschließend auszugleichen, damit der gesunden Entwicklung des Babys nichts im Wege steht.