InternetWirtschaft

IT-Sicherheit in Unternehmen: Wie können sich Firmen vor Cyberkriminalität schützen?

IT-Sicherheit in UnternehmenIT-Sicherheit in Unternehmen: Wie können sich Firmen vor Cyberkriminalität schützen? - Bild: © puhhha #193300792 – stock.adobe.com

Aktuelle Statistiken bestätigen, dass allein im Jahr 2023 insgesamt 58 deutsche Unternehmen einer Cyberattacke zum Opfer fielen. Die Dunkelziffer ist allerdings wesentlich höher.
Cyberkriminalität kommt die Firmen teuer zu stehen. Neben Betriebsstörungen mussten betroffene Unternehmen Umsatzeinbußen, viel Geld für eine Wiederherstellung der Daten und Reputationsschäden in Kauf nehmen.

Steigende Zahlen

Für Unternehmen ist es illusorisch anzunehmen, dass nur die „Großen“ den Cyberattacken zum Opfer fallen. Experten betonen, dass die Anzahl an Angriffen zukünftig noch deutlich ansteigen wird.

Während der vergangenen Jahrzehnte bewegt sich Cyberkriminalität im Wandel der Zeit.

Vor etwa drei Jahrzehnten wollten Hacker sich selbst und ihren Mitmenschen in erster Linie beweisen, dass sie in die IT-Systeme eindringen können. Bis heute entwickelten sich Cyberattacken zu einer Form organisierter Kriminalität, durch die Firmen erpresst oder bewusst geschädigt werden können.

Cyberattacke Network Hacked
Für Unternehmen ist es illusorisch anzunehmen, dass nur die „Großen“ den Cyberattacken zum Opfer fallen – Bild: © James Thew #448296148 – stock.adobe.com

Beschränkte Möglichkeiten

Aus finanziellen oder organisatorischen Gründen ist es nicht jedem Unternehmen möglich, umfassende IT-Sicherheitsmanagementsysteme einzuführen. Im Gegenzug bedarf es nur eines geringen Aufwands und eines gut durchdachten Plans, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein.
Schließlich können sich Firmen bereits vor Cyberattacken schützen, ohne absolute Sicherheit zu erreichen.

Beschränkte Möglichkeiten
Aus finanziellen oder organisatorischen Gründen ist es nicht jedem Unternehmen möglich, umfassende IT-Sicherheitsmanagementsysteme einzuführen – Bild: © Alex from the Rock #251327906 – stock.adobe.com

Folgen häufiger Attacken auf IT-Systeme

Eine der häufigsten Bedrohungen sind sogenannte Ransomware-Attacken. Cyberkriminelle drohen betroffenen Unternehmen, deren Daten zu verschlüsseln oder zu veröffentlichen. Die virtuellen Angreifer sind bestrebt, zentrale Verzeichnisdienste der Firmen zu übernehmen und dadurch maximale Kontrolle über die betroffenen Unternehmen zu erlangen.

Außerdem setzten sich in den vergangenen Jahren vermehrt Malware-Angriffe und Spyware-Attacken durch, die Schwachstellen der Unternehmen gezielt ausnutzen möchten.

In Ausnahmefällen sind die Unternehmen außerdem von gezielter Sabotage oder einer Nichtbeachtung von Vorgaben durch Mitarbeiter betroffen.

Massive Schäden

Die Cyberattacken verursachen zum Teil massive Schäden. Häufig spielen finanzielle Schäden – darunter Forderungen nach einem Lösegeld – sogar nur eine untergeordnete Rolle. Noch dramatischer sind für betroffene Unternehmen weitere Negativfolgen wie Produktionsausfälle  oder stillstehende Geschäftsprozesse. Schlimmstenfalls drohen interne Unterbrechungen von bis zu einem Monat. Unter diesen Umständen müssen große Unternehmen zumeist massive finanzielle Verluste in Kauf nehmen.
Doch noch dramatischer ist die Situation für kleine Betriebe, deren Existenz und Liquidität bedroht ist. Zusätzlich sind massive Imageschäden nicht ausgeschlossen.

Massive Schäden durch Cybercrime
Die Cyberattacken verursachen zum Teil massive Schäden – Bild: © Dorde #566339688 – stock.adobe.com

IT-Sicherheit: Reine Chefsache

IT-Sicherheit liegt in den Händen der Chefetage. Das bedeutet zwar nicht, dass Geschäftsführer und Geschäftsführerinnen das Monitoring übernehmen oder Sicherheitsmechanismen installieren sollen.

Allerdings sollten die Chefs festlegen, welchen Aufwand sie für IT-Sicherheit betreiben und welches Risiko sie eingehen möchten.

Eine wichtige Grundlage ist deshalb eine Risikoanalyse oder Risikoabschätzung. Kleine Firmen sollten bei dieser Analyse die eigenen Ressourcen berücksichtigen. Gutes Sicherheitsmonitoring kostet viel Zeit und Geld. Für den Fall bedarf es einer oder mehrerer Personen, um alle Verdachtsfälle zu analysieren. Deshalb bevorzugen die meisten Unternehmen reaktive Sicherheitsmaßnahmen.

Bewährte Cyber-Security-Maßnahmen

Eine bewährte Maßnahme ist Antivirus Software. Diese Virenscanner gleichen einer Art Schutzimpfung für den Computer, die wie eine Art Antikörper in die PCs eindringen.
Die Software ist dafür geeignet, um Computerviren zu identifizieren. Durch die Technologie kann vermieden werden, dass sich Computerviren unkontrolliert auf dem Rechner ausbreiten. In erster Linie dient eine Antivirus Software dem Schutz von Schadsoftware wie Spyware oder Malware.

Bewährte Cyber-Security-Maßnahmen
Bewährte Cyber-Security-Maßnahmen – Bild: © ArtemisDiana #518636128 – stock.adobe.com

Fokus auf IT-Sicherheit

Eine weitere übliche Sicherheitsmaßnahme besteht darin, sich dauerhaft und vermehrt auf das Thema IT-Sicherheit zu fokussieren. Für kleine Unternehmen ist IT-Sicherheit zumeist eine Teilzeitmaßnahme, um Strategien gegen Sicherheitsvorfälle zu konzipieren und entsprechende Dienstleister zu kontaktieren.
Außerdem sollte jedes Unternehmen auf eine Kombination aus Endgeräteschutz bzw. Endpoint Protection sowie Perimeterschutz in Form einer Firewall setzen. Diese Lösungen sind dafür geeignet, um Geräte wie Serversysteme, Desktop-PCs und Laptops stetig zu kontrollieren und vor Attacken abzusichern.

Vorteile von Back-Ups und Restores

Weiterhin sollten Firmen auf Back-Ups und Restore setzen, um alle wichtigen Daten bei einem virtuellen Angriff wieder herzustellen.

Ein gutes Back-Up sollte allerdings offline und offsite geschützt sein.

Nur dann sind die Chancen hoch, dass sich Cyberkriminelle einen Zugang verschaffen können.

Große Hürden setzen

All diese Maßnahmen sind wichtig, um die unternehmensinterne IT-Sicherheit zu erhöhen. Dennoch sind die schritte keine 100%ige Garantie, um Cyberattacken abzuwehren. Unternehmen müssen Hürden überwinden, die hoch genug sind, um virtuelle Angreifer effektiv abzuschrecken.
Mit dieser Strategie wird auch mit begrenzten Mitteln ein Maximum an Sicherheit gewährleistet.