Wirtschaft

Fast alle Branchen betroffen: Maue Auftragslage belastet Konjunktur

Maue Auftragslage belastet KonjunkturFast alle Branchen betroffen: Maue Auftragslage belastet Konjunktur - Bild: © Frank Wagner #55604870 – stock.adobe.com

Mangelnde Aufträge in der deutschen Industrie belasten die Konjunktur hierzulande immer mehr. Im Januar 2024 war mehr als ein Drittel aller Industriefirmen in Deutschland von fehlenden Aufträgen betroffen. Diese Zahlen gehen aus einer aktuellen Umfrage des IFO-Instituts hervor.

Deutlich zunehmender Auftragsmangel

Während sich der Anteil betroffener Unternehmen in diesem Jahr auf 36,9 Prozent beläuft, klagten vor einem Jahr im gleichen Monat nur 20,9 Prozent über das Problem.

In einer ähnlichen Situation befinden sich Dienstleister, unter denen nahezu jede dritte Firma über maue Neugeschäfte klagt.

Wie Klaus Wohlrabe – Leiter der IFO-Umfragen – betont, verschärfte sich der Auftragsmangel während der letzten Monate deutlich. Nahezu alle Branchen sind betroffen. Zudem gibt es immer weniger Auftragsbestände.

Deutlich zunehmender Auftragsmangel
Deutlich zunehmender Auftragsmangel – Bild: © industrieblick #89871457 – stock.adobe.com

Große Probleme in energieintensiven Branchen

Im industriellen Bereich sind insbesondere energieintensive Branchen von ungenügenden Bestellungen betroffen. Traurige Beispiele sind das Papiergewerbe, die Metallerzeugung und Metallbearbeitung, bei denen sich der Anteil auf mehr als 53 Prozent beläuft.
In der chemischen Industrie sind aktuell 40,6 Prozent aller Unternehmen von der mangelnden Auftragslage betroffen. Eher selten trifft es für die Nahrungsmittelindustrie tätige Unternehmen mit einem Anteil von 14,9 Prozent.

Große Probleme in energieintensiven Branchen
Im industriellen Bereich sind insbesondere energieintensive Branchen von ungenügenden Bestellungen betroffen – Bild: © Summit Art Creations #646126043 – stock.adobe.com

Dramatische Situation bei Personalagenturen

Problematisch ist die Situation ebenfalls bei Dienstleistern. Dramatisch ist die Lage bei Personalagenturen, von denen 54,6 Prozent aller Firmen aufgrund einer schwierigen wirtschaftlichen Situation deutlich weniger Aufträge erhalten. In der Gastronomie büßen 38,6 Prozent aller Unternehmen Gäste ein.

Wie das IFO-Institut betont, geht die Entwicklung auch an IT-Dienstleistern nicht spurlos vorüber.

In diesem Segment berichtete etwa ein Drittel aller befragten Unternehmen davon, dass diese gern weitere Aufträge annehmen würden.

Eine bedenkliche Entwicklung

Relativ entspannt ist die Situation in der Beraterbranche. Ein Vergleich zum Vorjahr zeigt auf, dass die deutsche Wirtschaft während dieser Zeit um etwa 0,3 Prozent schrumpfte. Die wichtigsten Gründe für diese Entwicklung ist die schwache Weltkonjunktur, hohe Inflation und gestiegene Zinsen.
Für das Jahr 2024 ist bestenfalls von einem leichten Wachstum auszugehen. Im Gegenzug vertreten einige Ökonomen den Standpunkt, dass die Volkswirtschaft in Deutschland sogar erneut sinken wird.