Eine Tonne Kaffee, mehrere Tonnen an Zucker oder Hunderte an Schweinehälften: Diese Größenordnungen sind in der Welt des Rohstoffhandelns durchaus üblich. Der Rohstoffhandel ist ein komplexes Thema, das sogar Börsenerfahrene vor große Herausforderungen stellt.
Inhaltsverzeichnis
Nur schwer kalkulierbar
Schwierig ist der Rohstoffhandel beispielsweise deshalb, weil Komponenten wie gute Ernten oder Viehkrankheiten den Markt wesentlich beeinflussen.
Preise für Rohstoffe unterliegen deshalb massiven Schwankungen.
Das bedeutet für Anleger, dass diese entweder massive Verluste erleiden oder sich über hohe Gewinne freuen können. Deshalb ist nicht jeder Rohstoff in gleicher Weise für Geldanleger geeignet.

Kompliziert und unberechenbar
Die komplizierte Unberechenbarkeit des Rohstoffmarkts ist für viele Anleger gewiss auch besonders reizvoll. Schließlich sind Rohstoffe auch jederzeit notwendig. Wohnungen werden beheizt, Gebrauchsgegenstände produziert oder Straßen und Häuser gebaut: Das bedeutet, dass der Rohstoffverbrauch stetig ansteigt.
Über ein Drittel aller Güter des sogenannten Welthandels sind auf Rohstoffe zurückzuführen. Dementsprechend massiv wird die Weltwirtschaft dadurch beeinflusst. Weil den Materialien dadurch allerdings auch so eine hohe Bedeutung zuteilwird, lassen sich durch entsprechende Investitionen zum Teil auch hohe Gewinne erzielen.

Welche Bereiche schließt der Rohstoffhandel ein?
Als Rohstoffhandel wird eine Geldanlage in Energie- oder Agrarprodukte, Edel- sowie Nichtedelmetalle bezeichnet. Mögliche Optionen erstrecken sich von Investitionen in Öl über Gold und Kupfer bis hin zu Mastvieh, Getreide, Kaffee oder Zucker. Ein wichtiges Kriterium ist für Kunden möglicherweise der Rohstoffpreis. Der Preis schwankt bei vielen Rohstoffen besonders stark, da dieser stetig vom Angebot-Nachfrage-Verhältnis bestimmt wird.
Deshalb wird die Preisbildung beispielsweise von politischen Aspekten oder klimatischen Bedingungen beeinflusst.
Aber auch der nicht unendliche Vorrat von vielen Rohstoffen wie Öl kann beim Handel über Ölhandelsplattformen ein wichtiges Kriterium für Investitionen sein. Weil sich die Rohstoffkurse dementsprechend schnell ändern, variieren die Preise zum Teil von Tag zu Tag deutlich. Deshalb sind Kaufinteressenten gut beraten, die Entwicklung der Rohstoffpreise über einen längeren Zeitraum hin zu beobachten.
Wie gestaltet sich der Handel mit Rohstoffen?
Wer einen Teil seines Vermögens in Rohstoffe anlegen möchte, darf aus verschiedenen Varianten wählen. Ein Beispiel ist ein direkter Kauf, der sich beispielsweise auf einen Erwerb von Gold oder den Abschluss von Terminkontrakten für Rohstoffe bezieht.
Von einem indirekten Kauf ist die Rede, wenn Interessenten die Rohstoffe durch einen Erwerb von ETCs oder Zertifikaten bzw. durch Investitionen in Rohstoffproduzenten oder entsprechende Aktien kaufen. Theoretisch ist sogar ein Erwerb physischer Rohstoffe vorstellbar, In der Praxis tritt der Fall dennoch selten ein, da niemand Hunderte an Schweinehälften oder Tonnen voller Gold bei sich lagern möchte.

Die wichtigsten Rohstoffbörsen
Die wichtigsten Rohstoffbörsen sind in London, Chicago und New York zu Hause. Das London Metal Exchange LME ist die weltweit wichtigste Rohstoffbörse für Industriemetalle. Das Chicago Board of Trade macht sich als älteste Warenterminbörse weltweit einen Namen.
Hierbei dient das CBOT in erster Linie dem Handel mit Agrarrohstoffen.
Die NYMEX bzw. New York Mercantile Exchange ist als größte Rohstoffbörse der Welt bekannt. An der Warenterminbörse aus New York haben Privatanleger die Möglichkeit, mit Metallen, Agrarrohstoffen oder Energieerzeugnissen zu handeln.
Die wichtigsten Chancen und Risiken
Ein großes Risiko des Rohstoffhandels ist die Unkalkulierbarkeit der Geldanlagen. Einerseits schwankt die Nachfrage nach vielen Rohstoffen deutlich. Zahlreiche nicht kontrollierbare Faktoren führen dazu, dass sich eine Entwicklung von Rohstoffpreisen nur schwer einschätzen lässt.
Ein typisches Beispiel ist Getreide, dessen Gedeihprozess maßgeblich von klimatischen Bedingungen abhängt. Faktoren wie Sonneneinstrahlung oder Regen können diese Form des Rohstoffhandels positiv oder negativ beeinflussen. Diesem Risiko stehen allerdings attraktive Renditechancen gegenüber. Eine gute Chance ist es gewiss auch, dass der Rohstoffmarkt nicht von Börsenkursen beeinflusst wird.

Für wen ist der Handel mit Rohstoffen gut geeignet?
Generell steht es jedem Anleger offen, in den Rohstoffmarkt einzusteigen. Dennoch sollten sich alle Kaufinteressenten vor Augen führen, dass der Handel mit Rohstoffen recht spekulativ ist und deshalb stets ein gewisses Risiko birgt. Deshalb ist es schon vor dem Kauf sinnvoll, Aspekte wie politische oder klimatische Entwicklungen zu berücksichtigen.
Wer sich für sogenannte Termingeschäfte interessiert, sollte ebenfalls auf ein hohes Risikokapital zugreifen können.
Einsteiger sollten außerdem berücksichtigen, dass eine Investition in Rohstoffe oder ein traditioneller Terminhandel besonders risikobehaftet ist. Wer dennoch auf Rohstoffe im Depot setzen möchte, sollte das Risiko mindern und nur einen Kauf von Rohstoffaktien nutzen.
Tipps zur Höhe des Anteils von Rohstoffen im Depot
Wer in Rohstoffe investieren und dennoch nur ein geringes Risiko eingehen möchte, sollte eine breite Streuung des Kapitals vornehmen.
Deshalb raten einige Spezialisten für Finanzen an, Rohstoffe nur als Zugabe im Depot zu verwenden. Wie groß der prozentuale Anteil der Rohstoffe letztendlich ist, muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden.