Der zunehmende Hass im Internet schürt bei immer mehr Menschen Ängste. Diese Entwicklung geht aus einer repräsentativen Forsa-Umfrage hervor, die im Auftrag der Landesanstalt für Medien NRW durchgeführt wurde.
Inhaltsverzeichnis
Ansteigende Sorgen über Hasskommentare im Internet
Äußerten sich 2020 noch 34 Prozent aller Befragten über die zahlreichen im Netz kursierenden Hasskommentare besorgt, ist der Anteil mittlerweile auf 42 Prozent angestiegen. Bei Frauen bestätigt sogar eine Mehrheit von 51 Prozent, dass die zunehmenden Hass-Botschaften Ängste schüren. Bei Männern beläuft sich der Anteil nur auf 33 Prozent. Diese Problematik ist vermutlich in erster Linie auf eine erhöhte Wahrnehmung der Menschen zurückzuführen.
Insgesamt 39 Prozent aller Probanden bestätigten, dass ihnen Hass im Internet häufig oder sehr häufig auffalle.
Im Gegensatz zum Vorjahr hat sich dieser Anteil somit um fünf Prozent erhöht.

Fehlendes Verständnis für Verfasser von Hasskommentaren
Etwa 76 Prozent aller Untersuchungsteilnehmer gaben an, dass sie Hass im World Wide Web schon einmal direkt erlebt haben.
Eine zunehmende Menge von ungefähr 77 Prozent betonte außerdem, dass die Hasskommentare automatisch zu Wut führen. Verständnis für die Verfasser der Hasskommentare sinkt kontinuierlich. Mittlerweile haben nur noch 13 Prozent aller Befragten Verständnis für die negativen Reaktionen.

Aktive Reaktionen auf negative Kommentare
Die Gruppe 25- bis 44-jähriger agiert gegen Hass im Netz besonders aktiv. Sie gaben zu verstehen, auch schon Hasskommentare bzw. deren Verfasser bei den entsprechenden Portalen gemeldet zu haben.
In dieser Altersgruppe betonte ein Drittel ebenfalls, schon mindestens einmal auf Hasskommentare geantwortet zu haben.
Im Vergleich zum Vorjahr wurde somit ein Anstieg von sieben Prozentpunkten registriert. Die Bereitschaft zur Meldung von Hasskommentaren erhöhte sich deutlich. Von 2020 auf 2021 ist der Anteil von 44 auf 51 Prozent angestiegen. Bei der Gruppe unter 25-jähriger Personen beträgt der Anteil sogar 61 Prozent.
Die meisten Befragten befürworten eine strafrechtliche Verfolgung
Bereits seit 2016 führt die Landesanstalt für Medien NRW einmal pro Jahr eine Umfrage zur Thematik „Hass im Internet“ durch. In diesem Jahr wurde zum ersten Mal im Rahmen der Untersuchung die Meinung der Probanden über Strategien gegen Hasskommentare erfragt.
In diesem Zusammenhang betonten 78 Prozent aller Probanden, dass sie eine strafrechtliche Verfolgung der Verfasser der Hasskommentare als besonders effektiv erachten. Zudem gaben 73 Prozent zu verstehen, dass sie es ebenso wichtig finden, Hasskommentare schnell zu löschen. Immerhin 26 Prozent der Bevölkerung betrachten aktive Gegenrede als effizientes Mittel.