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Hilfreiche Tipps für binnendifferenzierten Unterricht

Binnendifferenzierten UnterrichtHilfreiche Tipps für binnendifferenzierten Unterricht - Bild: © Robert Kneschke #405106905 – stock.adobe.com

Lernende haben ganz unterschiedliche Voraussetzungen, um die gleichen Kompetenzen und Konzepte zu erfassen. Deshalb sind Lehrer gefragt, diese Voraussetzungen bei ihrer Unterrichtsvorbereitung zu berücksichtigen.

Auf Besonderheiten der Schüler und Schülerinnen eingehen

Je größer eine Gruppe von Schülern und Schülerinnen ist, desto unterschiedlicher sind auch deren Lernprofile. In diesem Fall ist binnendifferenzierter Unterricht ein bewährtes pädagogisches Konzept, um alle Lernenden effizient unterrichten zu können. Dieses Konzept sieht keine größere Sammlung von Übungsmaterialien vor.

Stattdessen sollten Lehrkräfte bemüht sein, dass alle Schüler und Schülerinnen während des Unterrichts die gleichen Erfahrungen sammeln können.

Ein grundlegender Faktor zur Vorbereitung des binnendifferenzierten Unterrichts ist einerseits die vertikale Heterogenität, das Leistungsniveau. Eine weitere Komponente ist die horizontale Heterogenität, die sich auf Strategien zur Planung der Unterrichtsplanung bezieht. Die Aufgabe der Lehrkräfte ist es dann, die Lernumgebung, Wissensvermittlung und Lerninhalte den heterogenen Lerngruppen anzupassen. Zur Vorbereitung sind folgende Tipps hilfreich.

Auf Besonderheiten der Schüler und Schülerinnen eingehen
Je größer eine Gruppe von Schülern und Schülerinnen ist, desto unterschiedlicher sind auch deren Lernprofile – Bild: © contrastwerkstatt #68213725 – stock.adobe.com

Behutsamer Einstieg

Ein schülerzentrierter Unterrichtsansatz ist für die meisten Lernenden zumeist gewöhnungsbedürftig. Deshalb sind Lehrkräfte gut beraten, das Pensum an Eigenverantwortung sowie Entscheidungsfreiheit Schritt für Schritt zu erhöhen.

Beispielweise können Lehrer zu Beginn drei mögliche Aufgaben verteilen, von denen die Lernenden eine Aufgabe wahlweise bearbeiten können. Sind die ersten „Übungsrunden“ erfolgreich verlaufen, erfolgt die Gestaltung der Unterrichtseinheiten binnendifferenziert.

Individuelle Arbeitspakete kreieren

Nach einer Input-Phase räumt binnendifferenzierter Unterricht den Lernenden zumeist die Möglichkeit ein, die Aufgaben während der Übungsphase eigenverantwortlich zu bearbeiten. Mit dieser Strategie bereitet das Lehrpersonal nicht nur die Lerninhalte auf, sondern trainiert zugleich das selbständige Arbeiten.

Deutlich abgesteckte Arbeitspakete sind eine große Hilfe, um sich nicht zu intensiv in die Aufgabenstellung zu verstricken.

Die Gestaltung der Arbeitspakete folgt keinen festen Schemata. Beim Stationenlernen haben Schüler dadurch die Möglichkeit, mithilfe unterschiedlicher Hilfsmittel individuelle Ergebnisse zu erlangen.

Integration von Schwierigkeitsstufen

In der Vorbereitungsphase können Lehrer die Arbeitspakete nach Pflicht- und Kürpaketen sowie Grund- und Vertiefungspaketen differenzieren. Andernfalls können in die Arbeitspakete Schwierigkeitsstufen eingebaut werden, indem alle Schüler und Schülerinnen die erste Aufgabe zusammen lösen.

Daraufhin ist es sinnvoll, Aufgaben in verschiedenen Schwierigkeitsstufen zu erstellen und dadurch zusätzliche Aufgaben freizuschalten. Diese Anpassung an das jeweilige Leistungsvermögen der Schüler hat auf die Lernenden eine motivierende Wirkung. Lehrpersonal ist gut beraten, für vereinzelte Teilkompetenzen unterschiedliche Niveaulevel festzulegen und die Übungen verschiedenen Niveaustufen anzupassen. Je selbständiger die Schüler bereits lernen, desto eher können die Lernenden selbst entscheiden, welches Niveau sie für die jeweilige Kompetenz anstreben.

Umfassende Angebotsauswahl

Neben der Auswahl der Aufgaben liegt es ebenfalls in der Entscheidungsgewalt der Schüler oder Schülerinnen, ob diese allein, zusammen mit einem Partner oder in Gruppen die Aufgaben bearbeiten möchten.

Auf diese Weise ist es den Lernenden möglich, gegenseitig die Arbeitsresultate zu präsentieren oder Lösungsansätze zu erörtern.

Ergänzend kann es das Lehrpersonal in Erwägung ziehen, digitale sowie analoge Hilfsmittel anzubieten. Diese Hilfsmittel können die Schüler und Schülerinnen für Präsentationen oder zur Bearbeitung der Aufgaben verwenden.

Erlerntes anwenden lassen

Beim Konzept des binnendifferenzierten Unterrichts ist es nicht nur wichtig, auf die Leistungsfähigkeit von Lernenden Rücksicht zu nehmen. Die Auswahl von Unterrichtsmaterialien sollte ebenfalls von Interessen, Begabungen und der jeweiligen Herangehensweise an die Aufgabenstellungen abhängen. Eine beliebte Option sind Projekt- oder Planarbeiten, bei denen sich die Lernenden in Eigenregie organisieren müssen.

Präsentationen durchführen

Im Gegensatz zum Frontalunterricht räumt binnendifferenzierter Unterricht wesentlich mehr Freiräume ein.

Nach erfolgter Einzel- oder Gruppenarbeit sollten alle Beteiligten die Arbeitsergebnisse präsentieren und diskutieren.

Auf diese Weise werden Lerngruppen einerseits wieder zusammengeführt. Zudem helfen die Präsentationen dabei, Lernresultate abzusichern.