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Bestellungen in Online-Apotheken – Worauf achten?

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Internetnutzer können Medikamente nicht nur in stationären Apotheken, sondern ebenfalls online bestellen. Allerdings ist nicht jeder Onlineanbieter seriös.
Deshalb sind potentielle Kunden gefragt, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Woran erkennen Kunden eine seriöse Versandapotheke?

Wer bei einer Shop Apotheke ein Arzneimittel aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat bezieht, sollte sichergehen, dass die Apotheke tatsächlich zugelassen ist.

Ein wichtiges Indiz ist das EU-weite Sicherheitslogo, das seit Oktober 2015 für in der Europäischen Union ansässige Internet-Versandapotheken verpflichtend ist.

Klicken Internetuser auf das entsprechende Zeichen, werden diese automatisch zu einem Verzeichnis weitergeleitet. In diesem Verzeichnis sind alle in dem entsprechenden Land vermerkten Versandapotheken vermerkt. Möchten sich interessierte Kunden zusätzlich darüber informieren, ob sie sich an eine genehmigte Apotheke wenden, gibt ein Blick ins Impressum Aufschluss.
Potentielle Käufer sollten dann von der Online-Apotheke Abstand nehmen, wenn der Name des verantwortlichen Pharmazeuten, eine Anschrift sowie Telefonnummer für etwaige Rückfragen nicht ersichtlich sind. Zugleich sollten sich Kaufinteressenten die Zeit nehmen, um angegebene Medikamentenpreise mit den Offerten anderer Internetapotheken zu vergleichen.

Online Apotheke
Wer bei einer Shop Apotheke ein Arzneimittel aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat bezieht, sollte sichergehen, dass die Apotheke tatsächlich zugelassen ist – Bild: © I Viewfinder #307861319 – stock.adobe.com

Daran sind gefälschte Medikamente erkennbar

Bevor sich Internetnutzer für einen Kauf der Präparate entscheiden, sollten sie einen genauen Blick auf die Arzneimittelangaben werfen. Diese Kontrolle gibt beispielsweise darüber Auskunft, ob es sich um das gewohnte Präparat handelt und die Dosierung ärztlichen Empfehlungen entspricht.

Generell sollten Kunden nur Medikamente erwerben, die sie auch tatsächlich benötigen. Insbesondere angepriesene Rabattaktionen oder scheinbar günstige Angebote verleiten zum Kauf. Skepsis ist angebracht, wenn die Online-Apotheken die Produkte ohne Beipackzettel und Verpackung liefern. Aus Sicherheitsgründen ist es deshalb sinnvoll, nur via Rechnung zu bezahlen.
Nach Erhalt des Präparats überprüfen Käufer detailliert, ob sie tatsächlich das gewünschte Erzeugnis erhalten haben. Bestehen berechtigte Bedenken, sollten sich Betroffene im Zweifelsfall an einen Apotheker wenden.

Medikamente
Bevor sich Internetnutzer für einen Kauf der Präparate entscheiden, sollten sie einen genauen Blick auf die Arzneimittelangaben werfen – Bild: © grafikplusfoto #69949472 – stock.adobe.com

Hände weg von fragwürdigen Präparaten

Auch wenn die Versuchung groß ist: Interessierte Käufer sollten nicht zu sogenannten Lifestyle-Pillen gegen Haarausfall, Übergewicht oder Erektionsstörungen greifen. Andernfalls ist das Risiko hoch, eine Fälschung zu erhalten.

Damit so wenig gefälschte Arzneimittel wie möglich in Umlauf gebracht werden, legte die Europäische Union Sicherheitsmerkmale auf Verpackungen fest.

Klebesiegel oder Verklebungen tragen somit dazu bei, dass Kunden die Verpackungen auf ihre Echtheit hin überprüfen können. Nähere Informationen gibt ebenfalls die Stiftung Warentest.

Wo sollten Kunden Medikamente online erwerben?

Welche Präparate Käufer im Internet erwerben dürfen, ist in der EU nicht einheitlich geregelt. Jedoch ist ein Verkauf der Arzneimittel nur Präsenzapotheken gestattet, die für den Versandhandel offiziell zugelassen sind.
Hierzulande dürfen die Pharmazeutika von allen Apotheken mit Sitz in einem EU-Mitgliedsstaat oder sogenannten EWR-Staaten online bezogen werden, falls die Anbieter mit dem deutschen Recht vergleichbare Sicherheitsstandards nutzen. Diesen Regelungen entsprechen aktuelle Apotheken aus Schweden sowie Tschechien für verschreibungspflichtige Pharmazeutika oder aus der Niederlande, falls diese Dienstleister zugleich eine Präsenzapotheke führen.

Zudem haben Käufer die Möglichkeit, aus britischen und isländischen Apotheken verschreibungsfreie und verschreibungspflichtige Arzneimittel zu beziehen.

So verlaufen Bestellungen im Ausland

Möchten Kunden bei einer ausländischen Versandapotheke verschreibungspflichtige Präparate kaufen, muss der Verkäufer zuerst das Rezept erhalten.

Im Zuge der Bestellung sind die Apotheker zudem berechtigt, die Telefonnummer ihrer Klientel einzufordern.

Diese Maßnahme gilt aus Sicherheitsgründen, da Mitarbeiter der Apotheke ihre Klientel bei einer Unverträglichkeit von sich aus anrufen müssen. Gemeinsam mit dem Arzneimittel erhalten Kunden eine Rechnung, die Betroffene bei der deutschen Krankenkasse für eine Kostenerstattung einreichen. Generell gilt: Nicht alle Medikamente, die in Deutschland verschreibungspflichtig sind, müssen im Ausland automatisch auch verschreibungspflichtig sein.